Am Freitag den 27. April machte sich der noch 13-jährige Düsseldorfer Judoka Felix Müller zusammen mit seinem Trainer Karsten Volkmer auf zum 21. Messe-Cup Erfurt. Dort wollte er sich wiederholt unter seinesgleichen im kämpferischen Vergleich beweisen, nachdem der erfolgsverwöhnte Westdeutsche Vize-Meister bei seinem ersten international besetzten Sichtungsturnier in Duisburg relativ schnell ausgeschieden war.
Das professionelle Ambiente und die hohe Teilnehmerzahl des Messe-Cup ließen bei Felix doch ein gesteigertes Stresslevel erkennen. So kannte er sich selbst von den lokalen und regionalen Turnieren her nicht. Erst mit circa zweistündiger Verzögerung sollte es für ihn am Samstag in der 34 Mann starken und international besetzten Gewichtsklasse bis 66 kg losgehen. Glücklicherweise gelang es seinem Trainer und Freund, seine Aufmerksamkeit auf das Wichtigste und seine Konzentration auf die anstehenden Aufgaben zu lenken.
Seinen ersten Kampf beendete Felix seriös mit einem Armhebel aus eigenem Haltegriff, jedoch unter ungewohnt hoher Anstrengung, nachdem er den Niedersachsen Sinan Küster zuerst mit einem Seoi-Nage links und dann mit einem Morote-Seoi-Nage rechts geworfen hatte. Dieser erste Sieg schrieb ihm einen glücklichen Ausdruck ins Gesicht, der bezeugte, dass ein Teil der angehäuften Stress-Hormone abgebaut wurde. Nach circa 25-minütiger Pause gelang es Felix im zweiten Kampf ebenfalls in knapp unter 3 Minuten, Jonas Scheffler aus Mecklenburg-Vorpommern mit nur einem Wurf (O-Soto-Gari) in die Trostrunde zu schicken. Nur eine Viertelstunde später und deutlich geschwächt sollte Felix seine erste Niederlage und Prellung durch einen Konter des agileren Niederländer Hylke Nakken erleben.
Nach einer etwas längeren Erholung und reichlich Motivation durch seinen Trainer erschien er trotz Kopfschmerzen wieder in bekannter Form auf der Matte. So konnte er in der Trostrunde Melle Weiss aus Mecklenburg-Vorpommern mit zwei halben Wertungen (Waza-Ari) durch einen Hüftwurf (O-Goshi) und einen Fußwurf (O-Soto-Gari) wieder vorzeitig besiegen. Das damit wieder gewonnene Selbstvertrauen war sehr wichtig für den körperlich angeschlagenen Düsseldorfer Jong und konnte glücklicherweise auch in der darauffolgenden Niederlage gegen den Schleswig-Holsteiner Mijakhdi Chamyev durch zwei Seoi-Nage nicht mehr gebrochen werden. Die Teilnahme an diesem internationalen Turnier brachte Düsseldorf und damit auch Nordrhein-Westfalen einen siebten Platz und einen um viele Erfahrungen reicher gewordenen Jung-Judoka, der diesen Sport erst seit drei Jahren betreibt. Mögen ihm die hier gewonnenen Erfahrungen in seiner sportlichen Entwicklung nützlich sein!